„Werden wieder Bücher brennen? Ich bekomme langsam Angst, in diesem Land zu leben. Das Gros der Deutschen hat ganz offensichtlich nichts, aber auch gar nichts dazu gelernt. Ich befürchte, dass wir das auch als Ergebnis der ausstehenden Bundestagswahl erleben werden. (...) Wir sind froh, dass es (noch) mutige Künstler im ehemaligen Land der Dichter und Denker gibt!*
„Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein." (Kurt Tucholsky) Herzlichen Dank! (...) Sie alle haben der Gesellschaft einen sehr, sehr großen Dienst erwiesen! Sie werden später in den Geschichtsbüchern stehen mit ihrer Aktion! Sie sind Helden!“ *
„Nun habe ich seit über einem Jahr die Wohnung nicht mehr verlassen. Nein, nicht mal zum Arzt habe ich mich mehr getraut (...). Von der geringen Unterstützung, die ich vom Amt erhalte, sind gestiegene Stromkosten zu zahlen und eine Rate für die Endabrechnung vom vergangenen Jahr. Der Rest fließt in den Einkauf, den mir REWE wöchentlich liefert. (...) ...ihre Videos waren in meinen Augen fast wie ein Wunder.“ *
„Als ich heute durch die Videos geschaut habe, sind mir einfach nur die Tränen gelaufen.
Aus Dankbarkeit, kritischen Stimmen so stilvoll und bestimmt Ausdruck zu geben.
Aus Angst, weil ich eben jene Gedanken aus Angst vor, und teilweise auch stattgefundenen, Repressalien nicht äußern kann.“ *
Das Magazin 1bis19 möchte seinen Lesern einen Adventskalender für diese in vielfacher Hinsicht dunklen Tage schenken. Hinter jedem Kalendertürchen sollen Menschen dieses Landes zum erschreckenden Geschehen zu Wort kommen. Briefe von Freiheit, Glück und Zuversicht. Wir haben dafür 1000 Seiten Platz gewährt.
Wir beginnen mit Beiträgen von 1bis19 in eigener Sache: 1bis19 ist eine überparteiliche Initiative zur Förderung des demokratischen Diskurses innerhalb unserer Gesellschaft. Der bundesweite Verein hat – unabhängig von der publizistischen Arbeit im Magazin – bewusst ein niederschwelliges Format für seine analogen Auftritte in der Öffentlichkeit gewählt: Mahnwachen für die Grundrechte, die seit einiger Zeit von einem interaktiven Schilderwald begleitet werden. Dabei touren Mitglieder des Vereins (behördlich angemeldet und bei den Auflagen kooperativ) mit ungefähr 20 Schildern durch verschiedene Städte Deutschlands. Fragen zur epidemisch veränderten Situation der Grundrechte stehen darauf geschrieben und werden (parallel zur politischen Entwicklung zwischen den Mahnwachen) fortlaufend aktualisiert. Eine Tafel bleibt weiß und wird mit einem Stift versehen, damit auch die Passanten ihre Fragen stellen können.