Eine Rezension von Martina Binnig
Lesedauer 4 MinutenAuf den ersten Blick wirkt der Titel des neuen Buchs von Gunter Frank ziemlich provokativ: „Das Staatsverbrechen“. Frank schließt damit jedoch konsequent an sein erstes Buch zur Coronathematik an, das 2021 unter dem Titel „Der Staatsvirus“ erschienen ist. Hierin zeigte der Allgemeinmediziner und erfahrene Buchautor auf, wie die „Vernunft im Lockdown starb“ und wie durch verfehlte Politik und Gruppenmoralismus Maßnahmen getroffen wurden, die mehr Schaden anrichteten als das Coronavirus selbst. In seinem aktuellen Buch geht Frank nun einen Schritt weiter: Er benennt die Verantwortlichen und die Seilschaften, die vor allem hinter der bedingten Zulassung der neuartigen Impfstoffe stecken. Nach Frank handelte es sich in der Corona-Krise nicht nur um ein Staatsversagen, sondern tatsächlich um ein Verbrechen: Einem Ladenhüter aus der Biowaffenforschung sollte zu einem zivilen Verkaufserfolg verholfen werden. Dafür ließen sich Politik, Medien und Wissenschaft sowie der Kultursektor und sogar die Kirchen einspannen. Teils ahnungslos, teils jedoch auch wissentlich und vorsätzlich.
Minutiöse Spurensuche
Frank belegt seine These minutiös, und seine Spurensuche liest sich wie ein Krimi. Letztlich sei die Corona-Krise erst dann beendet, wenn die Verantwortlichen vor Gericht stehen, meint der Autor. Sein Buch trägt dazu bei, die Beweislage öffentlich zu machen, damit sich die Drahtzieher nicht aus der Verantwortung stehlen können. Zunächst präsentiert Frank harte Zahlen etwa zu Krankenhausbelegungen und zur Übersterblichkeit, denn die Realität zeige eindeutig, ob Maßnahmen sinnvoll waren. Sein Fazit: Zwar stelle die Infektionskrankheit Covid-19 eine ernstzunehmende Erkrankung dar, doch zu keiner Zeit habe eine außergewöhnliche medizinische Situation für die Gesellschaft gedroht. Dagegen hätten die Corona-Schutzmaßnahmen sowie die begleitende Angstkampagne verheerende Folgen: von der Zunahme psychischer Krankheiten besonders bei Kindern und Jugendlichen über Suizide, ausbleibende Operationen und Schädigungen des Immunsystems bis hin zu wirtschaftlichen Schäden und der Zunahme der Hungersnot in den ärmsten Ländern der Welt.
Abgründe der Gain-of-function-Forschung
Detailliert nimmt Frank die Gesundheitsfunktionäre in die Verantwortung und kritisiert die Ökonomisierung des Gesundheitssystems generell. Er weist den Irrsinn der flächendeckenden PCR-Tests ebenso nach wie den taktischen Abbau von Intensivbetten und die dramatischen Folgen der Frühintubation. Die Indizienlage dafür, dass SARS-CoV-2 einem Forschungslabor im chinesischen Wuhan entsprungen ist, sei mittlerweile erdrückend, was jedoch vor allem durch ein Kartell von Virologen vertuscht wurde aus Angst, haftbar gemacht zu werden. Zu diesem Kartell gehörte auch Christian Drosten. SARS-CoV-2 ist demnach ein Produkt der riskanten Gain-of-function-Forschung als Teil der Biowaffenforschung. Schon am 12. September 2019 wurde im Institut für Virologie in Wuhan, in das auch amerikanische Fördermittel geflossen waren, die weltweit größte Datenbank für Corona-Viren offline geschaltet. Es ist zu vermuten, dass der Grund dafür ein Laborunfall war, bei dem manipulierte Corona-Viren freigesetzt wurden.
Hype um mRNA-Genimpfstoffe
Was Frank berichtet, erscheint zwar geradezu unglaublich, doch seine fundierte nüchterne Beweisführung lässt sich kaum widerlegen. Das gilt auch für die Impfkampagne: Unter normalen Umständen hätten die mRNA-Genimpfstoffe keine Chance gehabt, zugelassen zu werden. Der Laborunfall bot die einmalige Gelegenheit, durch einen konzertierten Hype den Leidensdruck so zu erhöhen, dass die üblichen Sicherheitskriterien keine Rolle mehr spielten. Dauert eine marktreife Impfstoffentwicklung in der Regel etwa sechs Jahre, wurde dieser Prozess nun auf neun Monate verkürzt, was ein Menschheitsexperiment zur Folge hatte, bei dem Abermillionen Menschen geschädigt wurden. Frank fordert, dass die Vorgänge, die zur Zulassung führten, lückenlos aufgeklärt werden müssen, damit sich eine derartige Massenkörperverletzung nicht wiederholt. Amerikanische Staatsanwälte, die im Gegensatz zu ihren deutschen Kollegen tatsächlich unabhängig sind, setzen gerade Pfizer mit Ermittlungen unter Druck: Datensätze der Zulassungsstudien, die unter Verschluss gehalten werden sollten, werden nun nach und nach veröffentlicht und geben Aufschluss über den erfolgten Zulassungsbetrug.
Entmenschlichung von Kritikern
Gab es im Contergan-Skandal etwa 4000 Opfer, liege die Zahl bei den Corona-Impfschäden über zehnmal höher: für Gunter Frank ein medizinischer Zivilisationsbruch, der befeuert wurde durch eine orchestrierte Kampagne, in der selbst vor einer staatlichen Impfpflicht nicht zurück geschreckt wurde. Dabei wurden Kritiker entmenschlicht, Grundrechte eingeschränkt, hochqualifizierte Wissenschaftler mundtot gemacht und Warnungen etwa aus der Abteilung Krisenmanagement des Bundesinnenministeriums ignoriert. Realitätsverweigerung statt echter Wissenschaft zeichnete auch Protagonisten wie etwa Karl Lauterbach aus. Frank geißelt den Gratismut der Hypermoral an und stellt fest: „Während der Corona-Krise brauchte es sehr viel Selbstvertrauen, Energie und Mut, um sein Recht auf eine andere Meinung wahrzunehmen. Auch um dem unmenschlichen Impfdruck standzuhalten. Dieser spaltete Ehen, Familien, Freundschaften und Arbeitskollegen. Viele ließen sich gegen ihre Überzeugung impfen. Manche leichtfertig, weil sie in Urlaub fahren wollten. Viele aber, weil ihnen mit Jobverlust gedroht wurde. Viele, weil sie sonst ihre Kinder nicht hätten besuchen können oder ihre kranken Ehepartner im Krankenhaus. Viele auch, weil sie die Denunziationen der Nachbarn nicht mehr aushielten. Alles offiziell im Namen der Liebe und der Solidarität.“
Juristische Aufarbeitung unausweichlich
Nach einigen Seiten ausgewählter Zitate aus Politik, Medien, Kultur, Medizin, Wissenschaft, Sport, Wirtschaft, Kirche sowie Ethik und Philosophie, die den Gruppenwahn besonders prägnant dokumentieren, betont Frank noch einmal, dass eine juristische Aufarbeitung für den Rechtsstaat unausweichlich sei. Außerdem verweist er auf „Inkompetenz-Netzwerke“ in den Führungsetagen der westlichen Demokratien und auf eine globale Krisen-Lobby. Letztlich drängt sich dem Leser die Frage auf, ob der Sumpf, den Gunter Frank in seinem Buch trockenlegt, nicht womöglich noch größer ist. Ging es wirklich vor allem um Geschäfte im Sinne der Biowaffenforschung, oder kommen noch weitere Interessengemenge dazu? Wie etwa lässt sich die im Oktober 2019 durchgeführte Großübung „Event 201“ einordnen, die das Weltwirtschaftsforum zusammen mit dem Johns Hopkins Center for Health Security und der Gates-Stiftung ausrichtete und in der der Umgang mit einem fiktiven neuen Coronavirus nCov-19 geübt wurde – nur zehn Wochen, bevor China die ersten COVID-19-Fälle an die WHO meldete? Wenn sich, wie Frank vermutet, schon im September der Laborunfall in Wuhan ereignete, bekommt dieses Planspiel als eine Art Generalprobe noch eine weitreichendere Bedeutung. Und was hat es mit der Einführung des QR-Codes als Impfnachweis auf sich? So sehr Frank in seinem hochinformativen Buch Licht in das Dunkel der Vorgeschichte der Corona-Krise bringt: Es bleiben noch zahlreiche Fragen offen.
„Das Staatsverbrechen“ von Gunter Frank,
216 Seiten, Paperback, Achgut Edition, Berlin 2023, 22 EUR