„Sozialer Zusammenhalt ist die Basis für ein gestärktes Immunsystem“

Beobachtungen zum Stressmanagement in Deutschland und Spanien

Von Camilla Hildebrandt

Lesedauer 9 Minuten

Interview mit Psychologin Rosa Dafonte

Rosa Dafonte, 51, ist Psychologin mit dem Kerngebiet Stressmanagement, Stress, Resilienz und Gesundheit. Seit 2017 lebt und arbeitet die in Deutschland geborene Spanierin in Andalusien. Laut ihren Erfahrungen und Kenntnissen der Kollegen, haben die Kennzahlen zum chronischen Stressempfinden in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Die letzten beiden Pandemie-Jahre haben das Stressempfinden und die daraus mitunter resultierenden psychologischen Probleme deutlich verstärkt. In diesem Zusammenhang sagt Dafonte: „Einer der wichtigsten Bausteine für die Gesundheit der Psyche und des Körpers ist der soziale Zusammenhalt.“
Im Gespräch mit Camilla Hildebrandt berichtet sie von ihren Beobachtungen zum sozialen Zusammenhalt in der deutschen und spanischen Gesellschaft.

Hier das transkribierte Audio-Interview:

Camilla Hildebrandt: Rosa, während der Corona Pandemie wurde der Bevölkerung vorgegeben Abstand zu Anderen zu halten, Kontakte zu vermeiden und im Falle einer Infektion bzw. eines positiven Covid-Tests sich in Isolation zu begeben. Der Grund für diese Anweisung seitens der Regierung war, andere Menschen vor einer Ansteckung zu schützen. Heute sagst du rückblickend, und auch viele Kollegen, Psychotherapeuten und Psychologen: Die Bevölkerung wurde durch Panik-Erzeugung in einen permanenten Stresszustand versetzt. Was passiert mit dem Körper und der Psyche im Dauerstress?

Rosa Dafonte: „Bei einem ständigen Panik-Modus wird die Stressreaktivität in Gang gesetzt. Es gibt zwei unterschiedliche Stress-Antworten. Wenn wir Stressoren, in diesem Fall beispielsweise das Virus, die Angst vor dem Virus, als Bedrohung wahrnehmen, können wir, unter anderem auch durch die mediale Berichterstattung, eine ständige, chronische und bedrohliche Wahrnehmung durch dieses Virus erlangen. Das mündet in einer chronischen Belastung, einer chronischen Stress-Wahrnehmung, die kurzfristige wie auch langfristige Erkrankungen zur Folge haben kann. Zu den kurzfristigen Erkrankungen gehört beispielsweise ein erhöhtes Risiko für respiratorische Erkrankungen. Wenn Menschen bereits an Allergien leiden, können sie als Folge eine erhöhte Dichte an allergischen Schüben entwickeln. Ein langfristiger Gesundheitseffekt ist ein erhöhtes Mortalitätsrisiko. Das ist vielfach wissenschaftlich bewiesen worden, vor allem bei Menschen mit Vorerkrankungen, und gerade diese stellten ja am Anfang der Pandemie die besonders zu beschützende Gruppe dar. Ein weiterer langfristiger Gesundheitseffekt ist eine verlangsamte Wundheilung oder psychische Erkrankungen, die dadurch gefördert werden, wie zum Beispiel Depressionen. Es gibt auch vielfach wissenschaftliche Belege dafür, dass eine neuronale Degenerierung stattfindet, das heißt im präfrontalen Kortex – das ist der Bereich hinter der Stirn, wo die Vernunft sitzt -, entwickeln sich Neuronen zurück. Das bedeutet, die neuronale Konnektivität verblasst. Genauso auch im Hippocampus, der Hippocampus ist die Pforte für die Erinnerung. Und langfristig betrachtet geht das mit einer schlechteren Gedächtnisbildung einher und mit einer veränderten Persönlichkeit. Denn dort wird die Persönlichkeit kontrolliert oder beeinflusst durch das Risikoverhalten oder die Emotionskontrolle, die im präfrontalen Kortex sitzt.“

Stressmanagement, das genau ist dein Gebiet. Und wenn ich es richtig verstanden habe, wurde dieser Stress nicht nur durch die Panik-Erzeugung vergrößert, sondern vor allem auch durch den fehlenden sozialen Kontakt.

Rosa Dafonte: „Richtig. Soziale Nähe bzw. das Gegenteil davon, soziale Distanzierung, das war ja eine der Maßnahmen, um das Virus einzudämmen, schafft Isolation, und Isolation kann krank machen. Isolation kann genauso auch chronisch belasten. Und diese chronische Belastung führt dann wiederum zu kurzfristigen wie langfristigen negativen Gesundheitseffekten. Es kann sogar kardiovaskuläre Erkrankungen begünstigen, zum Beispiel das Broken-Heart-Syndrom, was gerade in den letzten Jahren oft in den Medien thematisiert wurde.

Viele Anweisungen der Regierungen, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Spanien, bzw. fast weltweit, stehen folglich im unmittelbaren Widerspruch zu dem, was unser Körper braucht.

Rosa Dafonte: „Richtig, wir brauchen soziale Unterstützung, soziale Unterstützung ist ein Stresspuffer. Ich habe soziale Unterstützung in meiner Bachelorarbeit untersucht. Es war eine empirische Arbeit, wo ich Stress im Zusammenhang mit protektiven Faktoren untersucht habe, sowohl bei einer Kontrollgruppe, als auch bei einer Experimentalgruppe. Die Experimentalgruppe hatte aversive Kindheitserfahrungen. Aber nichtsdestotrotz haben beide Gruppen einen Zusammenhang gezeigt in den Daten. Das heißt, wenn soziale Unterstützung fehlt, sind wir gestresster.“

Wenn soziale Kontakte fehlen, sind wir gestresster, wenn wir gestresst sind, ist unser Immunsystem anfälliger für Krankheiten?

Rosa Dafonte:Soziale Unterstützung ist ein Baustein des Stressmanagements, bzw. auch der Resilienz. Soziale Unterstützung kann unsere Ressourcen aktivieren. Wenn wir mit Stressoren versuchen umzugehen, können wir auf verschiedene Ressourcen zurückgreifen. Zum Beispiel auf Optimismus, auf Atemtechniken. Wenn es sich aber um Stressoren handelt, die länger anhalten, dann wäre es förderlich, wenn wir auf Ressourcen wie soziale Unterstützung zurückgreifen. Dass wir mit unseren Angehörigen, mit Vertrauenspersonen, über den Stressor reden. Der soziale Kontakt sorgt dafür, dass wir den Stressor von verschiedenen Seiten betrachten, durch Mut zusprechen, durch die tiefe Auseinandersetzung mit dem Stressor, also beispielsweise mit der Angst vor einem Virus oder mit der Existenzangst, die ja auch ausgelöst wurde. Durch die ständigen Lockdowns entwickeln wir Strategien oder Lösungsansätze. Aber diese Lösungsansätze können wir natürlich nur im Austausch mit unseren Kontakten entwickeln, mit einem achtsamen, vernünftigen Umgang mit diesen Stressoren. Wenn wir aber ständig im Panik-Modus sind, können wir nicht klar denken.“

Das Interessante in diesem Kontext ist, dass du in zwei Kulturen aufgewachsen bist. Du bist Spanierin, hast lange Zeit in Deutschland gelebt und jetzt seit 2017 in Andalusien. Wie erlebst du den Umgang der Menschen in Deutschland und in Spanien mit dem Kontaktverbot? Mit dem Kontaktverbot zu Gunsten der Gesundheit.

Rosa Dafonte: „Hier in Spanien hatten wir ein absolutes Kontaktverbot in den ersten drei Monaten der Pandemie 2020. Das wurde dann später aufgehoben, Anfang Juni 2020, soweit ich weiß. Danach gab es zwar weitere Maßnahmen, aber die wurden im Vergleich zu Deutschland nicht so streng gehandhabt. Hier gab es beispielsweise nicht diese ganzen Massetests vor den Baumärkten, Geschäften, in den Schulen, beim Arbeitgeber. In diesen ersten drei Monaten konnte ich natürlich keine großen Beobachtungen tätigen, weil ich tatsächlich zu Hause geblieben bin. Zu Hause bedeutete aber hier in diesem Gebäudekomplex, in meiner Wohnung. Hier waren auch noch andere, die festsaßen, eigentlich woanders leben und hier am Meer ihre Zweitwohnung besitzen. Wir haben uns in diesen drei Monaten nicht wirklich an die Maßnahmen gehalten, uns gegenseitig besucht, Mut zugesprochen, Erfahrungen ausgetauscht. Wir hatten im Grunde viel Spaß, haben zusammen gekocht und gegrillt. Auf dem Weg zu den Müllcontainern – das war offiziell die einzige Möglichkeit das Haus zu verlassen -,sind wir bei den Nachbarn vorbeigegangen und haben ein kurzes Schwätzchen gehalten. Anfangs mit dem Mindestabstand, später haben wir uns aber auch umarmt, Küsschen links, Küsschen rechts. Das ist ja im Grunde Tradition hier. Man hat einen engeren Körperkontakt zueinander. Im Grunde haben sich die Menschen nicht wirklich an die Auflagen gehalten.“

Die Menschen haben sich in Spanien, in Andalusien, wo du lebst, nicht wirklich an die Auflagen gehalten, sagst du. Was ich auf den Kanaren sehen kann, ist, dass nach außen hin die Auflagen eingehalten werden, d.h. man sah die Leute, als es noch Pflicht war mit Maske auf der Straße zu sein, dort mit Maske. Aber zu Hause bei denselben Leuten eingeladen, war von der Maske nichts mehr zu sehen.

Rosa Dafonte: „Der Umgang miteinander war im Grunde sozial nah, das genaue Gegenteil von social distancing. Es hat sich nichts großartig verändert. Es gibt zwar mittlerweile eine Art Anpassung an das deutsche Lebensmodell, vor allem in Großstädten wie Madrid und Barcelona, wo übrigens auch die Corona-Hotspots waren. Aber hier, ich kann wie gesagt für Andalusien sprechen, hat sich nicht viel geändert. Die Menschen tolerieren auch die Meinung des Anderen. Natürlich gab es Diskussionen, ob das Virus zum Beispiel gefährlicher ist als das Grippevirus, aber die Toleranz ist viel größer. Hier wird der Fokus auf Lebenslust gesetzt, auf Lebenszufriedenheit, auf das Miteinander. Das sind große, traditionelle Werte, und die werden durch einen Virus nicht auf den Kopf gestellt. Natürlich gab es einige Nachbarn, die am Virus erkrankt sind. Aber nach ihrer Darstellung war es ein weiteres respiratorisches Virus, das mit Influenza verglichen werden kann. Dann hat man einfach weiter gegrillt und gelacht und getrunken und ist im Pool geschwommen.“

Aus medizinischer, psychologischer Sicht wäre das ja im Sinne der Stressbewältigung und im Sinne des Umgangs mit dem neuen Virus und der Angst, positiv zu bewerten.

Rosa Dafonte: „Richtig, weil diese soziale Nähe, die Umarmungen und auch körperlichen Berührungen, Massagen, die wir uns gegeben haben, die schaffen Vertrauen. Sie schaffen auch Nähe, eine Bindung. Hier passiert auch ein biochemischer Prozess: Oxytocin, das Bindungshormon wird in Gang gesetzt. Das Fantastische an Oxytocin ist, dass es Cortisol reduziert. Cortisol ist das Stresshormon. Vor zwei Wochen habe ich einen interessanten Artikel von Ray Armatgelesen. Er hat ein interessantes Paper zur Oxytocin erwähnt, das besagt, dass Oxytocin tatsächlich direkt Einfluss auf das Immunsystem ausübt, indem es Einfluss auf die Thymusdrüse und das Knochenmark hat, und dadurch z.B. das Immunsystem sehr gut regulieren kann. Der indirekte Effekt, der sich aus der vermehrten Oxytocin-Ausschüttung ergibt, ist die Reduktion von Cortisol. Eine chronische Ausschüttung von Cortisol kann natürlich auch negative Gesundheitseffekte begünstigen.“

Kann man folglich zusammenfassen: Sozialer Zusammenhalt ist die Basis für ein gestärktes Immunsystem?

Rosa Dafonte: „Ja, absolut. Das lässt sich sehr gut durch viele Studien darlegen, weil die soziale Unterstützung auf direktem Wege, wenn man das mathematisch oder statistisch berechnet, die Stress-Wahrnehmung reduziert und die chronische Stress-Wahrnehmung einen Einfluss auf die Destabilisierung des Immunsystems hat. Insofern kann man darauf hinweisen, dass permanente Panikmache die psychische Belastung begünstigt, und diese psychische Belastung bzw. dieser chronische Stress, der sich daraus ergibt, das Immunsystem destabilisiert. Soziale Distanz und Insolation, bzw. die ständige Panikmache destabilisieren das Immunsystem. Das ist das Fazit.“

Gab es für dich einen Unterschied in Deutschland und Spanien im Umgang mit Panik und Stressmanagement?

Rosa Dafonte: „Ja, deutlich. Ich war seit 2020 viermal in Deutschland, um meine Kinder zu besuchen. Ich habe zwei erwachsene Kinder, die in der Nähe von Köln leben. In den Straßen und Geschäften habe ich einen deutlichen Unterschied im sozialen Miteinander im Vergleich zu Andalusien erlebt, auch in Cafés und Restaurants. In Deutschland war die Angst und das Misstrauen spürbar. Man konnte es auch in den Augen und Blicken der Menschen sehen, im Verhalten, in der Körpersprache. Viele Menschen haben immer wieder versucht einen möglichst großen Abstand zu Anderen zu halten. Und dann diese Anmaßungen, dass sich Manche dazu berufen fühlten, die Rolle von Blockwarten einzunehmen, Mitmenschen mitunter auf den korrekten Sitz der Maske aufmerksam zu machen. So was gab es hier in Andalusien kaum. Vielleicht am Anfang. Hier hat man die Menschen leben lassen. Aber in Deutschland nicht. In Deutschland war die Angst, bedingt durch die Panik, so groß, dass das Denunziantentum, meiner Meinung nach, besonders hoch war.“

Wie kannst du dir die Unterschiede in den beiden Kulturen erklären?

Rosa Dafonte: „Ich habe sehr oft darüber nachgedacht. Ich denke, dass der wesentliche Unterschied zwischen beiden Kulturen die Leistungsorientierung ist. Die Gesellschaft in Deutschland ist sehr fokussiert auf Leistung erbringen, höher, schneller, weiter. Es ist fast schon eine Ideologie, die sich dort breitgemacht hat und sich ständig vergrößert. Das erzeugt Leistungsdruck, Konkurrenzdenken und chronische Belastung. Zu diesem Thema wurde viel geforscht, und es hat sich tatsächlich gezeigt, dass die Stress-Wahrnehmung von Jahr zu Jahr zunimmt. Das kann man auch in den veröffentlichten Kennzahlen der deutschen Krankenkassen beobachten. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die immer weiter gestresst waren, zum Beispiel auch im Bildungswesen – unter anderem durch den Bologna-Prozess -, dass diese anfälliger waren für Erkrankungen. In Spanien ist diese Leistungs-Fokussierung noch nicht so stark ausgeprägt. Sie nimmt aber aktuell in Madrid und Barcelona stark zu. In den restlichen Städten oder Dörfern ist sie aber noch nicht so präsent. Hier wird gelebt. Es gibt ja diesen berühmten Spruch: Man arbeitet, um zu leben, und man lebt, um zu arbeiten. Das kann man tatsächlich auf diese beiden Kulturen anwenden. Hier arbeiten die Menschen, um zu leben. In Deutschland leben sie tatsächlich, um zu arbeiten, um immer mehr Leistung zu erbringen, was sie dann immer weiter stresst.“

Die Zahlen sind ja in Deutschland und Spanien sehr ähnlich. Es gab weder hier noch dort eine Übersterblichkeit. Also wenn man die Zahlen im Vergleich zu den letzten fünf Jahren, was wir aktuell gelernt habe, betrachtet. Obwohl es in Spanien am Anfang der Pandemie hieß, es gäbe extrem viele Todesfälle. Aber das hatte, wenn ich die Pressemitteilungen richtig verfolgt habe, damit zu tun, dass das Gesundheitssystem in Spanien recht schlecht ist.

Rosa Dafonte: „Das Gesundheitssystem ist, obwohl es eine Gesundheitsversorgung für jeden gibt, unabhängig von seinem Beschäftigungsverhältnis, tatsächlich schlechter. (Anmerkung der Redaktion: 15.06.2022: „Das ist Dritte Welt“: Zusammenbruch in der Notaufnahme des Hospital Universitario de Canarias)Aber warum hier Prozentual mehr oder weniger gleich wenig gestorben wurde während der Pandemie, das muss tatsächlich noch eruiert werden. Es gab ja die gleiche Zählweise in Spanien wie in Deutschland. Das heißt, Menschen sind durch und mit Corona gestorben. Das wurde hier in den Medien tatsächlich auch so diskutiert und präsentiert. Aber es hat sich im Nachhinein ergeben, dass viele Menschen auch wegen ausbleibender Versorgung gestorben sind, vor allem in Pflegeheimen. Das hat dann viele betroffene Familien dazu veranlasst, die Regierung und auch Pflegeheime zu verklagen.“

Auf der Seite der Barmer Krankenkasse kann man lesen: ´Resilienz ist das Immunsystem der Seele und wie kann man ihre psychische Widerstandsfähigkeit steigern´? Haben dann nicht die Regierungen in der Corona-Zeit genau das Gegenteil empfohlen?

Rosa Dafonte: „Richtig. Sie haben vielleicht selbst in Panik-Modus das Gegenteil empfohlen, was im Grunde die Anfälligkeit oder die Vulnerabilität verstärkt hat. Im Grunde müssen wir davon weg und vielleicht auch zurück zu einem traditionelleren Leben. Wir haben früher in Großfamilien gelebt, im Verbund einer Großfamilie. Das wird hier im Süden Spaniens tatsächlich auch noch gelebt. Hier gibt es immer noch Mehrgenerationenhäuser. Und das ist ein protektiver Faktor, weil es die soziale Nähe und Unterstützung begünstigt. Das wäre in meinen Augen empfehlenswert, dass wir vielleicht wieder in solche Lebensmodelle zurückfinden und vor allem wieder aufeinander zugehen, uns respektieren und gegenseitig wertschätzen mit unseren unterschiedlichen Meinungen. Wir könnten alle davon profitieren, weil wir dadurch nicht chronisch gestresst oder belastet wären. Und würde wiederum eine weitere Ressource bilden. Das heißt, die soziale Nähe und die Entlastung durch soziale Interaktion schafft eine Ressource, die unser Immunsystem stärkt, aber vor allen Dingen auch unsere Selbstwirksamkeit erhöhen kann. Die Selbstwirksamkeit ist die Fähigkeit, unsere Überzeugung, dass wir Ziele erreichen oder Hindernisse überwältigen und bewältigen können. Wenn wir den Fokus verstärkt wieder auf die soziale Nähe, auf das Zueinander und Miteinander lenken, können wir dadurch diese Ressource aktivieren, erweitern, unsere Selbstwirksamkeit stärken, unser Immunsystem entlasten und wieder lebensfähiger sein. Anstatt in dieser Blase der ständigen Angst und Panikmache festzuhängen. Vielleicht hat die Regierung hier in Spanien aufgrund dieser Erkenntnis wieder einen Schritt zurück gemacht und das Virus als saisonale Erkrankung eingestuft, fast sämtliche Maßnahmen gestoppt. Natürlich geschah das auch Dank einiger pfiffiger Anwälte, die mit Erfolg gegen die Maßnahmen geklagt haben. Sämtliche Lockdowns, der Covid-Pass und die Bußgelder wurden im Nachhinein als verfassungswidrig eingestuft. Die Erkenntnis ist wie gesagt wesentlich, dass es im Grunde saisonal wiederkommen wird und dass wir einen gesünderen Umgang mit diesem Virus gestalten müssen.“

Teilen