ein Gastbeitrag von Jörg Uhlig
Lesedauer 7 MinutenEine der – zumindest von den Maßnahmenkritikern – am häufigsten gestellten Fragen unserer Zeit ist, „wann denn „die Leute“ aufwachen“? Will sagen: Wann werden die Menschen, die von Pharmaindustrie, Politik und weiten Teilen der Medizin täglich medial weiter verbreiteten offensichtlichen Falschinformationen erkennen und aktiv dagegen vorgehen? Ich will hier einen möglicherweise ernüchternden Diskussionsbeitrag anfügen.
Gunnar Kaiser ist unter den zeitgenössischen Intellektuellen einer der scharfsinnigsten Analytiker des Zeitgeschehens, und hat mit seinem Buch „Der Kult“ ein gut recherchiertes und kluges Buch geschrieben. Kaiser versucht vor allem zu ergründen, wie die Menschen in der Corona-Krise derart manipuliert werden konnten, dass sie sich ihrer Freiheit und Bürgerrechte praktisch widerstandslos berauben ließen. Ursache sei, Gunnar Kaiser zufolge, eine Mixtur aus geschürten Ängsten und Panik, irritierenden Bildern aus Bergamo, Vereinzelung, Diffamierung Andersdenkender, Verheißungen und Drohungen, naiver Fortschrittsglaube und eine „metaphysische Unbehaustheit des modernen Menschen“. Kaiser bohrt tief in der menschlichen Psyche und verweist in seiner Analyse auch auf historische Einsichten großer Denker von Platon bis Hanna Arendt.
Ich will in diesem Aufsatz die Thesen von Gunnar Kaiser und anderer kritischer Autoren, die sich dieses Themas annehmen, an einem grundsätzlichen Punkt noch weiter führen.
Es ist zwar sicherlich richtig, dass äußere Faktoren wie Angst- und Panikmache, Diskriminierung von Regierungskritikern usw. effektive Instrumente sind, um die Masse der Menschen in den Willen der Obrigkeit zu zwingen – ich bezweifle aber, dass diese von außen angewandten Maßnahmen als Erklärung alleine hinreichen.
Prinzipien der Unterwerfung
Das Bemühen Gunnar Kaisers um Aufklärung über Techniken und Auswirkungen der Manipulation ist ausführlich und schlüssig; all die Argumente und Daten sind zwar notwendig und erklären und rechtfertigen Vieles, aber zum Verständnis der dadurch ausgelösten Massenkonformität erscheinen sie mir nicht ausreichend. Damit könnte man erklären, dass Hunderttausende, vielleicht Millionen, sich unterwürfig unter das Joch eines staatlichen und medialen Apparates beugen. Nicht aber über 75% der deutschen Gesamtbevölkerung, selbst wenn man einrechnet, dass dies mit unterschiedlicher Begeisterung geschah.
Es muss also bereits in den Menschen ein fruchtbarer Boden für die willige Aufnahme der Panikmache, der Drohungen, der Verheißungen, der Diffamierungen, der Spaltung, konkret: vom Staat und seinen gekauften „Experten“ vorgegebenen, und von den willfährigen Medien verbreiteten Narrative vorhanden sein. Was stattfand und immer noch stattfindet, war und ist eine Korrelation intrinsischer und extrinsischer Faktoren, die sich gegenseitig bedingen. Dies ist den Verantwortlichen bekannt, und damit versuchen sie – recht erfolgreich – uns zu manipulieren.
Gunnar Kaiser geht von uns, und zwar unterschiedslos von uns allen als Vertretern des Homo Sapiens aus, des vernunftbegabten Menschen, der des logischen Denkens fähig und idealerweise Gut und Böse, Wahrheit und Lüge unterscheiden kann. Wer von dieser Fähigkeit keinen Gebrauch mache, sei ein schwacher Mensch:„Es scheint naheliegend, dass diejenigen, die sich dem Kult widerstandslos ergeben, kein stabiles widerstandsfähiges Selbst ihr Eigen genannt haben. Jemand, der gefestigt in seinen eigenen Ich-Strukturen durch die Welt geht, ist weder anfällig für hypnotische Trance, dafür, andere Personen oder Institutionen existentiell zu brauchen, noch läuft er Gefahr, seine eigene Wahrnehmung der Realität über Bord zu werfen, wenn ihr von außen eine andere, absurde, kultartige Realität gegenübergestellt wird.“
Vorteile der Unterwerfung
Es stimmt zwar, dass wir alle, die wir zur Art Homo Sapiens gehören, die grundsätzliche Voraussetzung zum selbstständig Denken haben, aber: Wir tun es nicht! Zumindest machen die meisten von ihrer Vernunftbegabtheit unter bestimmten Umständen ernüchternder Weise überhaupt keinen Gebrauch.
Schon Immanuel Kant bemerkte in seinem berühmten Aufsatz von 1784, „Was ist Aufklärung“: „Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung frei gesprochen (naturaliter maiorennes), dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es Anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein.“
Doch was wir sehen, geschah vor noch längerer Zeit: Gunnar Kaiser – und vermutlich alle anderen Autoren, die sich mit dieser Thematik beschäftigen – müssen weiter zurückgehen als die Aufzeichnungen und Gedanken der Menschheit zurückreichen. Wir Menschen sind von unserer Ausgangslage und unseren Wurzeln auch nur Tiere mit einem genetisch grundlegend mehr oder weniger vorgegebenen Sozialverhalten. Wir stammen von vormenschlichen Ahnen ab, die im Laufe von Jahrmillionen ein Sozialverhalten entwickelt haben, das hierarchisch gegliedert ist. Das Alphatier oder eine Gruppe von Anführern bestimmt, wohin die Gruppe geht, wo sie schläft, wie und was sie jagt, wer sich paaren darf und wer nicht. Dies hatte sich über weite Zeiträume in der Evolution der Gattung Homo, also noch bevor sich überhaupt der Homo Sapiens am Horizont abzeichnete, offensichtlich bewährt und bildet bis heute unser soziales Fundament.
Das Rudeltier in uns
Die Auflösung des Individuums innerhalb der Gemeinschaft war offenbar zumindest damals oft vorteilhaft für das Überleben des Familienrudels, der Gruppe. Auch für das Individuum selbst war es in einer eher feindseligen Umgebung vorteilhaft, nicht zu sehr aus der Reihe zu tanzen und die Gemeinschaft zu verlassen. Raubtiere verjagen oder Nahrung suchen war im Rudel leichter als sich als Einzelkämpfer zu behaupten, die Arbeitsteilung im Familienclan war effektiver als der einsame „Allrounder“.
So formte und verinnerlichte sich unsere grundlegende Betriebsanleitung, mit der wir noch heute funktionieren. Sie ist sozusagen unser „DOS“ (ältere Leser werden wissen, wovon ich spreche). Kultur und Zivilisation, intellektueller Austausch, Philosophie, Naturwissenschaften, Abstraktion und Religion etc. haben sich – um bei diesem Bild zu bleiben – im Laufe der Entwicklungsgeschichte als neuartige Apps oben drauf gesetzt, aber unter der dünnen Firnis sind wir noch die gleichen Rudeltiere wie ehedem und funktionieren zumindest unter bestimmten Umständen noch genau so.
Gerade wenn wir von einer übergeordneten Macht unter Druck gesetzt werden, wie dies in den vergangenen über zwei Jahre geschah, bedienen sich die meisten von uns unbewusst wieder dieser archaischen Verhaltensweisen, die sich in grauer Vorzeit als vorteilhaft erwiesen hatten. Und diejenigen, die wir als vermeintliche Autorität betrachten, wissen von diesen Mechanismen und versuchen uns absichtsvoll für ihre Interessen zu manipulieren.
Herrschaft des Volkes
Rangordnung heißt, eine Obrigkeit, sei es der Clanchef oder ein Ältestengremium gibt die Weisungen, der Rest des Rudels befolgt sie. Und wenn man sich die Geschichte der Menschheit ansieht, so zieht sich dies wie ein roter Faden hindurch. Die die Geschichte beherrschenden Staatsformen von der (Prä-)Antike bis zur Neuzeit waren (und sind oft genug noch) Königreiche, Tyranneien, Diktaturen, andere autoritäre Staatsformen. Zu Recht wird die „Erfindung“ der Demokratie als „Volksherrschaft“ durch die Griechen im 5.Jh. v. Chr. als zivilisatorischer Meilenstein gefeiert, wobei das dadurch begünstigte Volk auch damals durchaus weit von „allen“ Bürgern entfernt war.
Die Jahrtausende davor und auch danach waren geprägt von einer mehr oder weniger absolutistischen Machtausübung weltlicher oder religiöser Art, denen das gemeine Volk fast immer willig folgte. Frondienste, Kriegsdienste, Ablässe, Steuern, GEZ-Gebühren … die Menschen ließen und lassen es sich mehr oder weniger begeistert gefallen.
Die Demokratie als Staatsform ist historisch betrachtet eine winzige Insel im großen Ozean der Menschheitsgeschichte. Dass sie dem angeborenen menschlichen Grundbedürfnis nach Führung durch eine Obrigkeit widerspricht, wussten auch die Verfassungsgeber des Grundgesetzes (1949) und auch zuvor die Verfasser der United States Constitution (1787) mit ihrer Idee der Gewaltenteilung („Checks and Balances“). Nur mit einer konstitutionell erzwungenen effektiven Kontrolle, dies war allen Verfassungsgebern aufgeklärter Staatsformen klar, würde die Demokratie eine Chance haben. Demokratie funktioniert nur bei unbedingter Unterwerfung der Regierung unter demokratische Regeln. Doch diese Gewaltenteilung ist in unserem Land allmählich und erfolgreich unterminiert worden, ja man kann sagen: in wesentlichen Bereichen feiert der Missbrauch wieder fröhlich Urständ’ wie in den absolutistischen Zeiten.
Autorität heute
Die Demokratie ist ein politisches System, das für seinen Bestand, für die Kontrolle und Machtbalance einen sehr hohen Energieaufwand in Form von Bürgerengagement und Mut zur Kritik benötigt. Systeme, in die man zu ihrer Erhaltung viel Energie eintragen muss, sind in der Regel labile Systeme. Sobald die Energiezufuhr abreißt, bricht das System zwangsläufig zusammen. Unserer Demokratie wurde nun durch Angst- und Panikmache – populärwissenschaftlich gesprochen – künstlich der Saft abgedreht, betrachtet man z.B. aktuell die mutwillig erzeugte Energiekrise, die den Menschen neue existenzielle Sorgen und Ängste bereitet. Und man kann sich nicht des Eindrucks erwehren, dass dieses aktuelle Szenario durchaus von der Obrigkeit erwünscht, ja absichtsvoll herbeigeführt wurde, und als weiteres Mittel zum Zwecke der Freiheitseinschränkung dient.
Konkret muss man sich – angesichts der jüngsten Entwicklung in diesem Land – fragen: Was sind das eigentlich für Personen, die Autorität so sehr verkörpern, dass sich die Masse der Menschen ihnen klaglos unterwirft?
Ein mit Gedächtnislücken behafteter Bundeskanzler, ein Bundeswirtschaftsminister, der sich in zynischen oder unsinnigen Thesen verheddert, jedoch in verhängnisvoller Weise trotzdem öffentlich weiterschwadroniert, eine im Kriegsgebiet Sekt schlürfende Innenministerin oder eine Außenministerin, der die Meinung der Wähler – laut eigener Aussage – egal ist, und die offenbar davon überzeugt ist, sie könne im Alleingang den Ukrainekonflikt lösen. Sind das Autoritäten, die die Interessen und Absichten der sogenannten gewöhnlichen Leute widerspiegeln?
Offenbar spielt dies keine Rolle, denn das diesen Personen durch Wahl verliehene Amt ist für die unkritische Masse Obrigkeitsausweis genug, um sich diesem zu unterwerfen.
Ursachen der Systemstörung
Diese Feststellung wirft unvermeidlich die Frage nach der Entscheidungsfähigkeit des Menschen auf. Wenn es um Angelegenheiten des Alltags und ganz persönlichen Lebensstils geht, scheint dies mehr oder weniger gewährleistet.
Bei gesellschaftlichen Fragestellungen aber setzt bei den meisten unbewusst die freie Entscheidungsautonomie aus, ohne dass der unmittelbare Vorteil für den Einzelnen nachvollziehbar wäre, sondern der individuelle Willen wird der nächsthöheren Autorität untergeordnet. Ein legendäres Beispiel für diesen Mechanismus war das berühmte Milgram-Experiment.
Viele meiner bedauerlicherweise meist fruchtlosen Gespräche mit solch Autoritätsgläubigen haben mich persönlich zu folgender Erkenntnis kommen lassen: Die Leute sind nicht taub, die Worte kommen sogar in der Großhirnrinde als Sitz des kognitiven Denkens an. Doch dort wird die Information nicht weiterverarbeitet, der eigentliche Informationsverarbeitungsvorgang im Gehirn wird abgebrochen. Es kommt zu einer Fehlermeldung wie: „ Die Informationsdaten sind nicht verwertbar! Die Information steht im Widerspruch zur Information der Autorität! Verarbeitung abbrechen, unerwünschte Information löschen, Neustart einleiten!“ Man könnte dies mit den Phänomenen der Afantasie oder Dyslexie beschreiben, d.h. der Rezeptionsfähigkeit von Menschen, die zwar Augen haben, aber aufgrund einer wie auch immer gearteten neuronalen Störung nicht sehen können.
Illusionen über den Homo Sapiens
Heute erleben wir meines Erachtens einen gigantischen Feldversuch, um auszuloten, wieweit Menschen in ihrem Gehorsam zur Autorität Einschränkungen und Schmerzen zu erdulden bereit sind, gegen sich selbst und sogar gegen ihre Kinder.
Es ist also nicht so, dass erst durch Angstmache und andere eingangs geschilderte äußere Einflüsse das selbstständige Denken der meisten Menschen „eingesperrt“ wurde. Es ist vielmehr so, dass es bereits vorher, und zwar schon immer, eingesperrt war. Der Autoritätsgläubige und Konformist bekommt dabei irgendwelche oft völlig widersinnige Argumente an die Hand, um mittels dieser sich wie weitere Vorhängeschlösser vor sein Denken zu sperren.
Schließlich stellt sich die Frage, warum einige Menschen sich – im Kant´schen Sinne – durch eigenständiges Denken trotz massivem Druck von außen aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit befreien können? Vermutlich, weil sich diese Abweichungen ebenfalls evolutionär als vorteilhaft erwiesen, wenn einige Individuen Autorität kritisch hinterfragen und vor Vorzeiten warnten, dass doch das letzte Mal bei dem vom Alphatier ausgesuchten Wasserloch die Säbelzahntigermeute die Hälfte des Rudels verspeist habe. Oder dass das fanatische Opfern aller Kinder für die Götter für den Clan nicht zukunftsweisend sei. Dort, wo solch kritische Einzelne Gehör gewannen, konnte zumindest die Gruppe überleben. Die Zukunft wird zeigen, ob diese Minderheit auch heute eines Tages Gehör erlangt und die Gesellschaft sich korrigiert.
Ein sehr wichtiger Aspekt, der hier beleuchtet wird. In der Tat hat mich am meisten irritiert, dass ich einige durchaus intelligente, gebildete und “in-der-Welt-stehende” Menschen erlebt habe (die ich auch seit Jahren kannte), die das Narrativ komplett heruntergebetet hatten.
Die Erklärung des “energiesparenden” Herdenverhaltens ist sicher ein bedeutender Aspekt. Ein anderer, der bei Menschen mit höherem Status noch dazu kommt, ist die sogenannte “soziale Fallhöhe”. Mit anderen Worten: wer einen Ruf / Status zu verlieren hat, der/die wird alles tun, um das zu verhindern. Und genau deshalb der offiziellen Haltung nicht widersprechen. Sehr schön beschrieben z. B. hier:
https://www.thomas-eisinger.de/realitaet_akzeptieren/
Eine soziobiologische Überlegung vermisse ich: Sich einem Mächtigeren zu unterwerfen ist in der Regel vorteilhaft: Man darf sich eine irgendwie geartete Belohnung für Gehorsam erwarten. Unterwerfung als Strategie ist also Opportunismus. Aus dieser Erkenntnis, so sie denn richtig ist, erwächst einerseits eine gewisse Hoffnungslosigkeit. Man wird die Menschen niemals in der breiten Masse dazu bringen können, nicht-opportunistisch zu handeln. Andererseits liegt in der speziellen Situation in der wir uns befinden, auch eine gewisse Chance, sofern es es gelingt, mental zu den sich opportunistisch Unterwerfenden vorzudringen: Es handelt sich dieses Mal meiner Meinung nach um eine der eher seltenen Situationen, in der sich die Machthaber nicht mit einer Unterwerfung zufrieden geben und den Staubkriecher dann, wie von diesem erhofft, in Ruhe lassen. Dieses Mal ist der Staubkriecher eher in der Situation einer von einer Katze in die Ecke gedrängten Maus. Sie kann mit keiner Form von Belohnung rechnen, wenn sie sich der Katze gegenüber unterwürfig verhält. Ihre einzig verbleibende kleine Chance ist vielleicht, die Katze anzuspringen und ihr beherzt und kräftig in die Nase zu beißen. Die Leute, die sich heute in der Hoffnung darauf, weitestgehend in Ruhe gelassen zu werden, wenn sie sich nur dem Impf-Abo und dem Maskenritual unterwerfen, täuschen sich, so wie sich Juden in den Anfängen des Nazi-Deutschlands (mit unserem Wissen im Nachhinein) getäuscht hatten, wenn sie geglaubt haben sollten, das duldsame, gehorsame Ertragen der Schikanen eines Herrn Hitler und seines braunen Mobs würde ihnen zumindest dazu verhelfen, dass ihnen diese Horde ihre nackte Existenz ließe. Es sollte allmählich sichtbarer werden, dass das Erdulden eines Impf-Abos nicht zur dauerhaften Wiederlangung der ehemaligen Grundrechte – nun Privilegien genannt – führt, sondern der ausgeübte Druck auf die physische Vernichtung des gehorsamen Untertanen abzielt. Dieses Mal in Form Impftodes, der in vielfältigstem Gewand (Herzinfarkte, Schlaganfälle, Krebs, Autoimmunerkrankungen, …) daherkommt.
Ich sehe also eine kleine Chance darin, einige der Opportunisten noch damit zu erreichen, ihnen klarzumachen, dass die normalerweise erfolgreiche und deshalb durchaus sinnvolle Strategie der Unterwerfung dieses Mal nicht weiterhilft, da die Machthaber eben auf Vernichtung und nicht auf Gehorsam abzielen. Nur Widerstand und Verweigerung (gerne auch still und subversiv) eröffnen noch eine gewisse mittelfristige Überlebenschance. Opportunisten sind nicht automatisch Idioten. Die intelligenteren unter ihnen sollten begreifen, was gespielt wird, wenn man versucht, ihnen die Augen zu öffnen. Sie sind damit vielleicht noch nicht verloren und können zum Vorteil der Gruppe der Überlebenswilligen vielleicht doch noch für den (subversiven) Widerstand, Boykott und Sabotage der Machthaber gewonnen werden. Es lohnt m.E. der Versuch, den Nicht-Idioten unter den Arschkriechern der Macht vor Augen zu führen, dass auch die Juden-Polizisten im Warschauer Ghetto, die einen Teil der Drecksarbeit für die Nazis übernommen hatten, nicht mit einem Lebenlassen belohnt wurden.