„Nein zur Impfung von Kindern mit den aktuellen Covid-19-Impfstoffen”

Interview mit Dr. Robert Kleinstäuber von Camilla Hildebrandt

Robert Kleinstäuber ist Anästhesist, Intensivmediziner, Notfallmediziner und Schmerztherapeut in Brandenburg (der Ort wurde von der Redaktion korrigiert). Anfang Juni hat er ein Video veröffentlicht, indem er unter anderem seine Kollegen dazu aufruft, sich kritisch mit den aktuellen Covid19-Impfstoffen auseinanderzusetzen.

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Herr Kleinstäuber, aufgrund Ihrer Erfahrung als Notfallmediziner sei es Ihnen nicht möglich Patienten die Impfung mit den Covid19-Impfstoffen zu empfehlen, sagen Sie. Vor allem nicht älteren Menschen mit Vorerkrankungen. Denn, es gäbe zu viele negative Reaktionen, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung aufgetaucht sind. Was genau haben Sie erlebt?

„Ich habe seit Beginn der Covid19-Impfungen, was nun ungefähr ein halbes Jahr her ist, in dieser Zeit bei ca. fünfzehn Fällen erlebt, dass Patienten einige Tage bis Wochen nach der Impfung plötzlich oder auch über einige Tage hinweg folgende Symptome entwickelt haben: Fieber, Schüttelfrost, Luftnot, Schwächegefühl oder auch Herzrhythmusstörungen. Das waren hauptsächlich ältere Patienten mit Vorerkrankungen. Das ist mir aufgefallen, ganz gleich ob wir es mit einer Vektor-Impfung oder mRNA-Impfung zu tun hatten. Bei den ersten Malen habe ich noch gedacht, das kann nicht sein. Aber mit zunehmender Anzahl bin ich stutzig geworden und habe angefangen anamnestisch zu hinterfragen, ob vorher eine Impfung stattgefunden hatte oder nicht. Tatsächlich war in allen Fällen vorher eine Impfung erfolgt. Also habe ich mich mit der Materie zunehmend kritischer auseinandergesetzt. In der letzten Zeit sind mir als Notfallarzt auch einige Todesfälle aufgefallen, wo ich feststellen musste, dass auch hier Covid-19-Impfungen stattgefunden hatten. Deswegen habe ich bewusst in meiner Video-Mitteilung davon gesprochen, dass man den zeitlichen Zusammenhang zwischen Impfung und anschließendem Todesfall zumindest nicht leugnen kann. Das sollte Gegenstand einer Untersuchung sein.“

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Ihr Hauptkritikpunkt ist: es gibt viel zu wenig Informationen über mögliche Nebenwirkungen der neuen Impfstoffe. In manchen Arztpraxen ist deshalb ein vorläufiger Impfstop beschlossen worden. Auf der Webseite eines Arztes in Bad Münstereifel heißt es : „(Eigene) Analysen zu den immunologischen Reaktionen auf die Impfungen bringen äußerst heterogene bzw. unsystematische Befunde zu Tage, die uns zum Teil verunsichern und sogar beängstigen.“ Von welcher Art Nebenwirkungen sprechen wir?

„Die meisten Nebenwirkungen sind tatsächlich relativ harmlos und treten meist nur ein paar Stunden oder Tage nach der Corona-Impfung auf. Und je nach verabreichtem Impfstoff unterscheiden sie sich in den Reaktionen. Beim Impfstoff von AstraZeneca waren es vor allem grippeähnliche Nebenwirkungen wie Fieber und Schüttelfrost. Bei dem mRNA-Impfstoff von BioNTech wurden unter anderem Kopfschmerzen, Injektions-Schmerzen und Ermüdung als mögliche Reaktionen festgestellt. Das ist unbestritten. Aber, und so wird es eben auch beschrieben, es kann auch zu schweren Impfreaktionen kommen. Und das sind nicht wenige. Darunter allergische Reaktionen, Thrombosen, es sind auch Myokarditiden beschrieben worden, Entzündungen des Herzmuskels. Und was jetzt des Öfteren beschrieben wird, sind die Sinusvenen-Thrombosen, die zum Tode führen können. AstraZeneca hat zudem selbst am 13.04.21  zugegeben, dass ein akuter Mangel an Blutplättchen, Thrombozyten, bereits als häufige Nebenwirkung eintreten kann. Einem bis zehn von hundert Geimpften drohen demnach innere Blutungen. Das finde ich bemerkenswert viel. In Deutschland wurden aktuell rund 62 Millionen Impfdosen verabreicht, und es wurden knapp 80.000 gemeldete Fälle von Nebenwirkungen und Komplikationen beschrieben.“

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So steht es im Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts, der am 10. Juni 2021 veröffentlicht wurde.

„Davon sind rund 8000 als schwerwiegend eingestuft worden, in dem Zeitraum von Ende Dezember 2020 bis Ende Mai 2021. Das entspricht einem Anteil von 10,3 Prozent der gesamten Meldungen und 0,2 Prozent der Impfungen. Gut. Aber trotzdem ist das zu viel. Und ich finde, dass wenn man den Anspruch publiziert, dass die Impfungen sicher sind, sollten selbst schwere Reaktionen in meinen Augen nicht so häufig auftreten. Da stellen sich mir viele Fragen.
Was ist mit möglichen späteren Auswirkungen wie Fruchtbarkeit? Was ist mit den Spike-Proteinen? SARS-CoV-2 verursacht durch das sogenannte Spike-Protein die vielen Störungen im Organsystem. Die mRNA-Impfung löst ebenfalls die Produktion von Teilen des Spike-Protein aus, zur „Schulung“ gegen das Virus. Aber kann es auch zu Organschäden führen? Gibt es ausreichende Daten? Was ist mit den Lipid-Nanopartikeln, in die die mRNA verpackt ist? Es wird zwar immer  wieder versichert, dass diese Translation der via Impfung indizierten mRNA nur an der Einstichstelle, also im Muskel passiert, aber ob das wirklich so ist, das wage ich zumindest in Frage zu stellen. Es gibt auch toxikologische Untersuchung im Tierversuch, dass die mRNA mitnichten nur von Muskelzellen aufgenommen wird und in Protein umgewandelt wird. Hierzu fehlen ausreichende humane Daten. Es gibt jedoch einen ersten interessanten Fallbericht einer Autopsie eines Patienten. Ich denke, um wirklich diese Fragen zu klären, müssen wesentlich mehr Obduktionen und Gewebeuntersuchungen post mortem durchgeführt werden.

In der Forschung muss man immer eine Reihe möglicher Fehlerquellen oder Verzerrungen der Daten in Betracht ziehen. Das ist bekannt. Aber bezeichnenderweise, so finde ich, werden vorwiegend positive Studien publiziert. In diesem Zusammenhang fällt auch auf, dass häufig der Satz verwendet wird: Dazu liegen uns bisher keine Daten vor. Stimmt das? Und wenn wirklich keine Daten vorliegen, dann kann man ein mögliches Risiko auch nicht ausschließen.  Was ist mit der Sorgfaltspflicht? Die Politik ist an die Sorgfalt gebunden, der Impfstoff-Hersteller und natürlich der Arzt.“

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Impfdashboard.de –  Stand: 16. Juni 2021
48,9 % – Mindestens eine Impfdosis
62,3 Mio. Verabreichte Impfdosen
Aktueller Impfstatus: Am 15. Juni 2021 wurden in Deutschland 945.674 Impfdosen verabreicht. Damit sind nun 22.967.526 Personen (27,6 % der Gesamt­bevölkerung) vollständig geimpft. Insgesamt haben 40.707.016 Personen (48,9 %) mindestens eine Impf­dosis erhalten.

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„Impfreaktionen treten üblicherweise innerhalb weniger Stunden oder Tage auf, selten erst nach einigen Wochen oder Monaten“, so Dr. Susanne Stöcker vom
Paul-Ehrlich-Institut gegenüber der Pharmazeutischen Zeitung. Häufig würde mit „Langzeitfolgen“ bezeichnet, was eigentlich sehr seltene Nebenwirkungen seien.
Wenn die Nebenwirkungen also kurz nach der Impfung auftreten, warum war es dann bis dato üblich, dass die Entwicklung und Prüfung von Impfstoffen fünf bis zehn Jahre dauerte, bevor die Produkte auf den Markt kamen?

Dazu möchte ich einen Experten zitieren, Herrn PD Dr. S. Ulbert. Er ist Virologe und Leiter der Abteilung Impfstoffe am Fraunhofer Institut. Er sagt: „Ganz pauschal kann man bei Impfstoffen von ungefähr fünf bis zehn Jahren für die Freigabe ausgehen. Es handelt sich um ein Medikament, also einen antiviralen Wirkstoff. Entscheidend ist vor allem der Umfang der für eine Zulassung benötigten klinischen Studien.“
Die Entwicklung gliedert sich immer in einen präklinische und eine klinische Phase. Das ist mittlerweile bekannt. In diesem speziellen Fall sagte er im März 2020:
„Es gibt aus früheren Coronavirus-Ausbrüchen (SARS, MERS) bereits Ansätze, die auf das neuartige Virus adaptiert werden könnten. Besonders diskutiert werden gerade auch neue Technologieplattformen wie die Verabreichung des Impf-Antigens als Boten-RNA. Es ist unter Fachleuten aber umstritten, ob man mit dieser Technik zu einem massentauglichen Impfstoff kommt. Die Herstellung ist teuer und bisher gibt es erst sehr wenige Daten zu der Frage, ob die Methode beim Menschen zu einer robusten, schützenden Immunität gegen einen Krankheitserreger führen kann.“

Trotzdem wurde dieser Schritt dann verfolgt. Das ist auch in Ordnung. Dennoch muss man kritisch hinsehen. Die Juraprofessorin Frau Katrin Gierhacke hat dazu gesagt, und das finde ich ausgesprochen bemerkenswert: „Die Anforderungen an Impfstoffe, die flächendeckend eingesetzt werden, dürfen keine oder nur geringe Nebenwirkungen haben.“ Sie sei zwar keine Medizinerin, aber laut der Fakten könne man nicht sagen „dass es „keine“ oder „nur geringe“ Nebenwirkungen gäbe“.
Die Quintessenz in Bezug auf Corona ist: Wir müssten viel bessere Daten bekommen, bevor wir mit Sicherheit sagen könnten, dass der Impfschutz sicher ist.”

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Aktuell befinden wir uns  in Phase drei der Impfstoffentwicklung, der sogenannten klinischen Studien. „Alle in der EU und damit in Deutschland zugelassenen COVID-19-Impfstoffe haben eine bedingte Zulassung erhalten“ Paul-Ehrlich-Institut, Stand 23. April 2021. Diese Zulassung ist ein Jahr gültig und an Auflagen gebunden. Es müssen laufende oder neue Studien eingereicht werden, um die positive Nutzen-Risiko-Bilanz nachzuweisen. Könnte man also sagen, dass aktuell der Impfstoff an der Bevölkerung getestet wird?  

„So verstehe ich das auch. Und ich finde es auch bemerkenswert, dass innerhalb eines Jahres alle Studien gegen Corona von Phase eins bis drei, in der wir uns jetzt befinden, durchgezogen und valide Daten ermittelt werden konnten. Eigentlich müsste das deutlich länger dauern. Aber das haben wir ja bereits besprochen, wie es dazu kam. In diesem Zusammenhang bleiben berechtigte Fragen.
Ist die Zeit der Nachbeobachtung ausreichend?
Sind die Daten generiert aus geimpft gegen ungeimpft?
Welche Gruppengrößen werden hierfür bei den seltenen, aber eben sehr schwerwiegenden Risiken angenommen?
Hinzu kommt ein sogenanntes Review-Verfahren der beschleunigten Zulassungen. Hier werden Datenpakete der nicht klinischen und klinischen Entwicklung eines Impfstoff-Kandidaten bereits begonnen, bevor alle erforderlichen Daten für einen Zulassungsantrag erhoben sind. Das ist aus der Notlage heraus geschehen. Aber auch hier muss man die Frage stellen, ob manche der potentiell lebensbedrohlichen Impf-Reaktionen wie beispielsweise die Sinus-Venenthrombose oder die Myokarditiden im regulären Zulassungsprozess – auch wenn er verkürzt ist -, nicht hätten früher erkannt werden können und vielleicht dadurch Menschenleben hätten gerettet werden können. Wir lesen immer wieder von ausgewiesenen Experten, dass wir die Krankheit jetzt erst richtig verstehen lernen. Das ist in meinen Augen noch ein sehr langer Erfahrungs-Prozess, und hier nun eine Impfung draufzusetzen, das ist mutig, finde ich. Besteht nicht die Gefahr, dass durch die Impfstoffe auch Prozesse in Gang gesetzt werden, die wir überhaupt nicht überblicken können?“


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Die Nutzen-Risiko-Bilanz der Covid19-Impfstoffe für Kinder. Die ständige Impfkomission hat am 10. Juni 2021 empfohlen: Impfung gegen COVID-19 mit mRNA-Impfstoffen bei Kindern und Jugendlichen mit Vorerkrankungen. Grund: wegen des anzunehmenden erhöhten Risikos für einen schweren Krankheitsverlauf. Derzeit gibt es in der Altersgruppe 12 bis 17 ein
Sterberisiko von 0,001 Prozent. Sie sagen ganz deutlich, Covid-19-Impfung für Kinder: Nein. Warum? 

„Ich finde angesichts der Auswirkungen der mRNA-Impfstoffe, die wir nicht überblicken können, dass man Kinder, nicht mit diesen Stoffen belasten sollte. Warum? Weil Kinder in den meisten Fällen gar nicht oder nur milde erkranken. Und weil der Großteil über ein ausgezeichnetes Immunsystem verfügt. Das Argument für eine Herdenimmunität, wie es ja von verschiedenen Politikern immer wieder vorgetragen wird, halte ich vorsichtig ausgedrückt für obsolet. Eine natürliche Immunität entsteht auch durch milde Erkrankung, wie sie bei Kindern in den meisten Fällen verläuft. Warum also sollte man auf eine natürliche Immunität noch eine Impfung draufsetzen? Man muss in diesem Zusammenhang auch weiter kritische Fragen stellen. Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass es sogenannte infektionsverstärkende Antikörper gibt, d.h. dass die Antikörper, die gebildet werden, nicht eine gute, sondern sogar eine schlechte Reaktion hervorrufen können. Was meine ich damit? Man weiß von Viren-Infektionen, auch Corona-Viren-Infektionen, dass bei einer inkompletten, abgeschwächten oder unvollständigen Immunantwort die gebildeten Antikörper das Virus nicht eliminieren, sondern eine fulminante Infektion hervorrufen können. Das wäre erst einmal zu untersuchen, bevor man großflächig impft. Antikörper würden also nicht eliminieren, sondern das Virus verstecken und ihm so ermöglichen, sich zu vermehren. Die Experten in den Mainstream-Medien schließen das weitgehend aus. Aber ich glaube, die STIKO hat das berücksichtigt, dass dies sein könnte. So steht es beim RKI .
Und da muss man sich wirklich ganz kritisch hinterfragen, ob wir den Kindern einen Gefallen tun, wenn wir sie durchimpfen. Viele Eltern kommen in ein ganz schweres Dilemma, weil sie einerseits das Beste für ihr Kind wollen, aber andererseits die Informationslage so dünn ist, dass sie eventuell – aus meiner Sicht – die falsche Entscheidung treffen, und das Kind impfen lassen.“

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Sie sagen, bei Politikern stünde aktuell nicht die Gesundheit im Vordergrund, sondern die finanziellen Interessen. Wie meinen Sie das?

„In meinen Augen ist es unbestritten, dass die Firmen, die den Impfstoff herstellen, gut daran verdienen, auch wenn sie hohe Kosten haben. Das ist das eine. Das Nächste ist nicht nur auf Corona bezogen, sondern prinzipiell. Wir haben in Deutschland 35.800 gelistete Präparate, und das war Ende 2007. Brauchen wir die alle? Ich glaube nicht. Es gibt beispielsweise 2015 von der EMA eine Initiative, auf Veranlassung der Europäischen Kommission, 700 Zulassungen zu überprüfen. Das sind gängige Präparate, darunter beispielsweise Sartane oder orale Antidiabetika oder Schmerzmittel. Aber es waren eben auch Ausnahmen gemacht worden in dem Zusammenhang für Arzneimittel, die alternativlos sind. Ich möchte es mal so formulieren: Was wäre, wenn sich unsere Lebensweise verändern würde, wenn wir nicht mehr so viele Medikamente auf einmal nehmen würden –  bei über fünf Medikamenten gleichzeitig sind die Interaktionen ohnehin zunehmend unübersichtlich. Und als Notärzte sehen wir teilweise Medikamenten-Pläne mit zehn, teilweise fünfzehn Präparaten am Tag. Man muss sich wirklich einmal die Frage der Verhältnismäßigkeit stellen. Natürlich hat ein Pharmahersteller, ob er nun forscht oder nur Generika herstellt, ein Interesse Geld zu verdienen. Das ist völlig logisch und legitim. Aber man sollte in meinen Augen eine goldene Mitte finden, dass weit weniger Präparate gelistet werden, weniger Präparate verschrieben werden. Es müsste wesentlich mehr Präventivmaßnahmen wie gesundes Essen, viel Bewegung, etc. geben. Dass unsere Kinder fit gemacht werden für Viren, dass sie Sport machen, rausgehen, nicht nur vor dem Computer sitzen. Dies gilt natürlich auch für die Erwachsenen. Dadurch würde sich perspektivisch auch der Medikamentengebrauch in meinen Augen sehr deutlich reduzieren. Und ich glaube, dass sich dann auch die Pharmafirmen damit arrangieren könnten.
Aber leider ist das eine Tendenz, die ich derzeit nicht erkenne.“

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In Ihrem Video sagen Sie auch, dass die Regierung in der Frage der Covid-19-Impfung versucht die Verantwortung auf die Ärzte abzuwälzen.

„Ich möchte das an einem Beispiel verdeutlichen. Ein Kinderarzt befindet sich aktuell mit der immer umfangreicheren Rechtsprechung zum Impfschadens-Recht in einer schwierigen Situation. Impft er, und es kommt zu einem Impfschaden, wird er regresspflichtig gemacht. Denn er hat einen sogenannten medizinischen, zumindest aber informatorischen Kunstfehler begangen. Impft er nicht und die Krankheit, gegen die er hätte impfen können – rein theoretisch – tritt auf und führt zu Dauerschäden, wird ihm der Vorwurf eines Behandlungsfehlers gemacht. Es ist in meinen Augen in diesem speziellen Fall ein Kardinalfehler, was wir hier haben. Die Tatsache, dass durch die bedingte Zulassung die Hersteller von der Haftung befreit worden sind, das finde ich ein ausgesprochen kritisches Moment. Warum? Nur um die Pharmafirmen abzusichern, dass die wahrscheinlich auftretenden Regressfälle dann auf sie zukommen? Das ist ein Freibrief, den halte ich für kritisch. Und die Politik hat ja im Rahmen dieser bedingten Zulassung diesen Mechanismus gebilligt. Damit endet diese ganze Kaskade bei demjenigen, der die Spritze in die Hand nimmt und verimpft. Der wird als erstes herangezogen und nicht der Hersteller oder Politiker, die dafür den Weg geebnet haben. Das meine ich damit, dass die Ärzte, die in voller Verantwortung stehen, von der Politik – aber es ist nicht das erste Mal – , alleine gelassen werden.“

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Auf der Seite des Bundesministeriums für Gesundheit steht: „Für Impfschäden gelten die Regelungen des sozialen Entschädigungsrechts (Bundesversorgungsgesetz). Wer durch eine von der obersten Landesgesundheitsbehörde öffentlich empfohlene Schutzimpfung einen Impfschaden erlitten hat, erhält auf Antrag eine Versorgung vom Land. Empfehlen die Länder auf Grundlage des STIKO-Beschlusses die Impfung von AstraZeneca (empfohlen ab 60 Jahren, sowie nach ärztlichem Ermessen), dann haften die Länder, wenn die bekannten Nebenwirkungen auftreten.“

Die Regierung kann viel versprechen und in Gesetze gießen. Schauen wir uns einmal die Hilfen für Hoteliers an, für Gaststätten, für die Kulturelltätigen, die wurden teilweise bis heute nicht ausgezahlt. Das ist nun oft publiziert worden, dass die Regierenden etwas versprochen haben und sich dann monatelang nichts tut. Ich bin ausgesprochen skeptisch, dass hier Versprechungen wirklich so eingehalten werden, bzw. Gesetze so angewendet werden, wie es eigentlich sein sollte. Zudem sollte man festhalten, dass am Ende die Beweislast – dass es sich um einen Impfschaden handelt beim Geschädigten – beim Patienten liegt, die Entschädigungssummen nicht sehr hoch sind, dafür aber die Hürden umso höher sind, einen Impfschaden überhaupt anerkannt zu bekommen.“

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Fürchten Sie mögliche Sanktionen für Ihre deutliche Meinung zur Corona-Impf-Politik, wie Sie es am Ende Ihres Videos erwähnen?

„Ich könnte mir denken, dass einige Kollegen mich kritisieren werden. Aber das ist im Rahmen einer sachlichen Auseinandersetzung bestimmt kein Problem. Schlimmer könnte es werden, wenn meine Geschäftsführung sich zu Wort meldet und sagt: Das geht nicht. Denn ich bin angestellter Arzt. Ich würde dann anmerken: Ich habe nicht für die Klinik gesprochen, sondern für mich als Notarzt und ausgebildeter Intensivmediziner, sozusagen als Privatmann. Im schlimmsten Fall könnte ein Verfahren durch die Ärztekammer eingeleitet und mir die Approbation entzogen werden. Aber ich hoffe sehr, dass mittlerweile auch in den Führungsebenen unserer Standesvertretung ein Umdenken eingesetzt hat. Ich versuche immer sachlich zu bleiben. Ich möchte bei dieser Gelegenheit auch betonen: Ich bin politisch nicht ambitioniert. Und ich möchte von keiner politischen Partei instrumentalisiert werden.
Im Kollegium innerhalb meines Bekanntenkreises habe ich mit dem Video sehr positive Erfahrungen gemacht, rund 95 Prozent Zustimmung. Ich muss einen Nerv getroffen haben. Ich hoffe sehr, dass ich Denkanstöße gegeben habe, dass die Menschen kritisch überlegen, ob sie sich impfen lassen oder nicht. Meine Meinung zu Kindern ist aber ganz klar: Auf keinen Fall impfen. Ich werde mich ebenfalls nicht impfen lassen, auch wenn dadurch Nachteile entstehen. Es hat für mich in letzter Zeit zu wenig kritische Stimmen und zu viel Herdentrieb gegeben. Meine Intentionen als Arzt kann ich nicht mehr mit der allgemeinen Meinung in Einklang bringen, deswegen wende ich mich kritisch an die Öffentlichkeit. Und ich hoffe, dass ich im Zuge einer Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen vielleicht auch etwas zu dieser beitragen kann.“
  

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