Sterbestatistik 2020: Wirklichkeit und Täuschung

von Marcel Barz

Lesedauer 5 Minuten
Sterbestatistik 2020
Sterbestatistik 2020 – © 1bi19 (Andreas Hansel)

Der Abgrund zwischen Wirklichkeit und Täuschung beginnt mit einer simplen Frage, die in ihrer Klarheit fast naiv erscheint: Hatten wir in den ersten acht Monaten der Corona-Pandemie ein Maximum oder ein Minimum im Sterbegeschehen? Wer sich an die Bilder aus Bergamo erinnert und an Sondersendungen über überfüllte Intensivstationen, wird nicht lange überlegen: Ein Maximum, natürlich! Doch dann tauchen wir tiefer. Wir verlassen die emotional aufgeladenen Schlagzeilen und wenden uns den nüchternen Zahlen zu – den Daten des Statistischen Bundesamtes. Plötzlich stehen wir vor einem Rätsel: Dieselbe Behörde, die das Pandemie-Narrativ bis heute mit dramatischen Zahlen untermauert, liefert in ihren eigenen Tabellen ein gegenteiliges Bild.

2020: Ein Rekordjahr der Sterblichkeit – oder der Täuschung?

2020 war das Jahr, in dem Zahlen zu Schreckensmeldungen wurden. Sterbezahlen wurden in den Kontext der Pandemie gestellt, dramatisiert und medial verstärkt. Die absolute Zahl der Todesfälle lag in einigen Wochen in 2020 über dem Durchschnitt der Vorjahre. Das Statistische Bundesamt hat diese Entwicklung als Beleg für die außergewöhnliche Gefahrenlage herangezogen und in seinen Pressemitteilungen systematisch breit gestreut. Aber war das denn überhaupt eine alarmierende Entwicklung? Nur auf den ersten Blick, denn die absoluten Zahlen allein sagen nichts aus, wenn sie nicht ins Verhältnis zur Bevölkerung gesetzt werden. Wer sich die Mühe macht, noch tiefer zu graben, stößt auf eine weitere Überraschung: Diese neue Art der Beurteilung des Sterbegeschehens wurde erst zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 eingeführt. Was ist hier Wirklichkeit und was ist Täuschung?

Seit Jahrzehnten gelten die Sterbetafeln des Statistischen Bundesamtes als Goldstandard der Sterbestatistik. Sie listen exakte und verlässliche Sterberaten für jedes einzelne Altersjahr auf und setzen dadurch die amtlich registrierten Sterbefälle zur Anzahl der Lebenden ins Verhältnis. Vergleicht man die jährlichen Sterberaten mit den Werten der Vorjahre, dann war 2020 kein Rekordjahr der Sterblichkeit, sondern für zahlreiche Altersgruppen sogar das beste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Auch die Lebenserwartung erreichte im Jahr 2020 historische Höchststände. Wenn also im Sterbegeschehen tatsächlich gar keine Katastrophe stattfand – wie und warum wurde sie dann medial inszeniert? Sind der Behörde Fehler unterlaufen? Hat sie sich getäuscht? Oder uns?

Fünf wirkliche Schritte der Täuschung

Die Täuschung war institutionelle Wirklichkeit. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden ging fünf gezielte Schritte, die den unvoreingenommenen Betrachter davon abhalten, an ein bloßes Versehen zu glauben:

1. Ignorieren der Sterberaten: Die präzisen Messgrößen aus den eigenen Sterbetafeln standen diametral entgegengesetzt zum Pandemie-Narrativ und wurden daher systematisch aus den Veröffentlichungen ausgeschlossen. Besonders die monatlichen und wöchentlichen Sterberaten hätten jede offizielle Darstellung als unwahr entlarvt. Bis heute werden diese Daten zurückgehalten und verschleiert.

2. Fokus auf absolute Todeszahlen: Statt die Sterberaten zu betrachten, wurde die öffentliche Aufmerksamkeit gezielt auf die absolute Anzahl der Todesfälle gelenkt. Das sind in Deutschland ca. eine Million im Jahr oder 2 bis 3 Tausend am Tag – Zahlen, die dramatisch hoch erscheinen, es aber in einem Land mit 83 Millionen Einwohnern nicht sind. Gleichzeitig wurde der natürliche demografische Anstieg der Todesfälle fälschlicherweise als Folge der Pandemie dargestellt.

3. Erfindung der „Übersterblichkeit“: Erst mit der Pandemie wurde „Übersterblichkeit“ als neue Kennzahl eingeführt. Übersterblichkeit heißt, dass in einem Zeitraum mehr Menschen versterben als erwartet. Die Berechnung der Übersterblichkeit im Bundesamt basiert jedoch bis heute auf einer fehlerhaften Methode, die systematisch überhöhte Werte erzeugt. Diese künstlich überhöhten Zahlen wurden ab Pandemiebeginn sogar wöchentlich veröffentlicht. Damit lieferte das Amt kontinuierlich alarmierende Schlagzeilen, die dann von den Medien verbreitet wurden.

4. Öffentliche Dramatisierung: Mit Beginn der Pandemie wurde eine breit angelegte Kampagne gestartet – bestehend aus Sonderauswertungen, zahlreichen Pressemitteilungen, Podcasts und öffentlichen Auftritten. Die Aufmerksamkeit wurde gezielt auf manipulativ dargestellte Kennzahlen gelenkt – insbesondere auf absolute Todeszahlen und künstlich überhöhte Übersterblichkeitswerte, die stets dramatisch interpretiert und mit der Pandemie in Verbindung gebracht wurden.

5. Diskreditierung von Kritikern: Wissenschaftler, die diese Manipulation kritisch hinterfragten, wurden öffentlich diffamiert oder als unseriös abgestempelt. Ihre Glaubwürdigkeit und Kompetenz wurden gezielt untergraben, um die offizielle Darstellung der Todesstatistik unangreifbar zu machen. Bis heute werden die Kritiker entweder scharf angegriffen oder völlig ignoriert.

Täuschung als politisches Mittel

Die hier beschriebenen Vorgänge deuten nicht auf einen einfachen Irrtum hin. Vielmehr sprechen Zeitpunkt, Umfang und Art der Verzerrungen für eine gezielte Täuschung der öffentlichen Wahrnehmung. Die Frage lautet: Wer hatte ein Interesse daran, ein falsches Bild der Sterblichkeit zu zeichnen? Welche politischen oder gesellschaftlichen Ziele wurden damit verfolgt?

Erinnern wir uns an den brisanten RKI-Leak! Das Robert Koch-Institut, das als unabhängige Wissenschaftsbehörde galt, unterstand doch direkter Weisung. Der Leak zeigt, dass nicht wissenschaftliche Neutralität, sondern politische und militärische Vorgaben die Kommunikation bestimmten. Interne Anweisungen legten fest, welche Narrative verstärkt und welche unterdrückt werden sollten. Der Öffentlichkeit wurde eine gefilterte Realität präsentiert – eine Realität, auf die sich sogar Gerichte bis heute stützen.

Erinnern wir uns an das Strategiepapier aus dem Bundesinnenministerium (BMI) vom März 2020, in dem unter anderem empfohlen wurde, Kinder mit Schuld- und Angstkommunikation zu schockieren. Einer der Mitautoren dieses „Panik-Papiers“, der Soziologe Heinz Bude, räumte später die Nutzung nicht-wissenschaftlicher Methoden ein, um in der Bevölkerung „Folgebereitschaft“ für die Corona-Maßnahmen herzustellen. Auch das Statistische Bundesamt ist dem BMI unterstellt.

Die Aufarbeitung all dieser Manipulationen ist eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Doch wie findet die Gesellschaft zur Wirklichkeit zurück? Was kann man als Bürger tun?

Ohnmacht des Bürgers

Der Kriminalfall im Statistischen Bundesamt wäre leicht aufzuklären. Die entscheidende Frage lautet: Auf wessen Veranlassung wurde die neue Sterbestatistik im April 2020 eingeführt? Um Transparenz zu schaffen, habe ich verschiedene Maßnahmen ergriffen. Wie viele andere habe ich Verantwortliche im Bundesamt direkt über Twitter/X konfrontiert, sie auf die Zahlen angesprochen und eine sachliche Diskussion über die fehlerhafte Statistik gefordert. Bei FragdenStaat stellte ich Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz. Gemeinsam mit der AfD-Fraktion wurden zwei parlamentarische Anfragen (Anfrage 1, Anfrage 2) an die Bundesregierung gestellt. Und ich bemühte mich um öffentliche Aufklärung, indem ich Artikel veröffentlichte, Interviews gab und mich an verschiedene Medienhäuser wandte. Gehör fand ich nur in alternativen Medien.

Das Ergebnis meiner Bemühungen um Transparenz wirkt enttäuschend: Die Antworten, die ich erhielt, waren ausweichend und nichtssagend. Die angeforderten Namen und Dokumente wurden mir nie zugänglich gemacht. Auch die Mainstream-Medien weigerten sich konsequent, das Thema aufzugreifen. Mein Ziel war es, die „Befehlskette“ nachzuvollziehen und die Originaldokumente zu sichern – als Primärquellen für eine spätere Aufarbeitung. Offenbart hat sich jedoch ein fundamentales Problem: Selbst wenn ein Bürger eindeutige Beweise für Manipulation vorlegt, gibt es keinen wirksamen Mechanismus, um diese zu korrigieren. Das Resultat ist ein zunehmender Vertrauensverlust in unsere Institutionen. Enttäuschung, tiefe Frustration und ein Gefühl der Ohnmacht gegen einen allmächtigen und willkürlichen Staat – das bleibt in Wirklichkeit zurück.

Maßnahmen von unten ergreifen

Bleiben uns dennoch Handlungsmöglichkeiten? Es gibt verschiedene Ansätze, die verfolgt werden können. Zum einen sollten rechtliche Schritte geprüft werden, denn wenn Institutionen bewusste Irreführung betreiben, könnte dies justiziabel sein. Dafür wären unabhängige Untersuchungen und juristische Beratung notwendig. Darüber hinaus kann politischer Druck ausgeübt werden, indem Abgeordnete und Entscheidungsträger gezielt angesprochen und mit den Fakten konfrontiert werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Öffentlichkeitsarbeit: Organisationen wie 1bis19 e.V. und andere engagierte Gruppen könnten mit gezielten Aktionen dafür sorgen, dass die relevanten Informationen eine breite Öffentlichkeit erreichen.

Eine Aufarbeitung wird kommen. Täuschung wird oft erst Jahre später entlarvt – wenn die Schäden längst eingetreten sind. Was nützt die Erkenntnis, wenn es zu spät ist?

Es geht um Prävention. Die Corona-Maßnahmen haben Gesellschaft und Rechtsstaat massiv verändert – auf Basis von Zahlen, die nicht der Realität entsprachen. Fehlentscheidungen mit weitreichenden Folgen wurden getroffen. Heute betrifft es die Sterbestatistik, morgen könnten es die Statistik über CO₂-Ausstoß oder die Statistik der Kriegsopfer sein. Statistische Ämter dürfen keine politischen Werkzeuge sein. Ihre Aufgabe ist Transparenz, nicht Manipulation. Die Politik darf sich nie wieder hinter irreführenden Zahlen verstecken, um die Bevölkerung mit verzerrten Statistiken in Angst zu versetzen oder gezielt ihr Verhalten zu steuern und zu manipulieren.

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2 Kommentare

  1. Wichtig. Absolut wichtig, wenn sich Menschen mit Wissrn auf Ihrem Berufsfeld damit befassen und solche wichtigen Beiträge dazu liefern.
    Es wird wiederkommen unter einem anderen Vorwand und wir müssen gewappnet sein.
    Wir brauchen keine totalitären Verhältnisse mehr.
    Danke.

  2. Text, Text und nochmals Text. Wo sind die vergleichenden Tabellen, wo sind die Statistiken im Vergleich zu den (abweichenden) amtlichen Statistiken? Es nützt dem Laien doch nicht, wenn es keine Gegenüberstellung mit Auszeichnung der signifikanten (gefälschten) Stellen gibt.
    Sorry! Danke für Ihre Arbeit, vielleicht das nächste Mal mit Aufklärungsmöglichkeit für jedermann.
    MfG
    Georg Reittner aus Salzburg

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