1:175 – In eigener Sache

ein Beitrag der Redaktion

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1bis19 - 1:175 – In eigener Sache
 © Die Hände des Puppenspielers – © Foto_Tina Modotti (1929)

11. Januar 2021. Es war wie immer ein trüber Januartag, der Lockdown war routinemäßig verlängert worden und das Land lag im Nebel ständig neuer apokalyptischer Warnungen. Die „Heulboje“ des Viren-Armageddons forderte die Zerstörung eines Graffiti-Konterfeis am Teltowkanal, nicht ohne hinzuzufügen, es sei „ganz klar, dass sich die Szene der Querdenker derzeit radikalisiert. Ich hoffe, dass unsere Innenministerien das ausreichend beobachten.“ Die Journalisten „vertrauenswürdiger, anständiger Medien“ rapportierten willfährig, und in der 1bis19 – Initiative fiel der Entschluss, der Diffamierung und Stigmatisierung kritischer Meinungen durch die Regierung ein Forum der Vernunft entgegenzustellen, um all dem eine Stimme zu geben, das zum Schweigen gebracht werden sollte.

Heute vor einem Jahr, am 25. Januar 2021, publizierte das Magazin von 1bis19 sein erstes Interview und diesem folgten immer häufigere Beiträge einer Monat für Monat wachsenden Schar von Autoren mitten aus dem bildungsbürgerlichen Milieu. Nach einem Jahr schauen wir auf 175 Beiträge maßvoller Kritik und Argumentation, auf Essays und Analysen aus mancherlei Perspektive, auf persönliche Schilderungen von Leid, Zorn und ratloser Sprachlosigkeit in Anbetracht des Geschehens. 175 Beiträge gegen das Schweigen und Wegsehen, 175 Beiträge gegen dies blindlings dem Strom folgen, 175 Beiträge gegen unverhohlenes Lügen und kalkulierte Desinformation, 175 Beiträge gegen das systematische Löschen digitaler Wahrheitswächter, 175 Beiträge als zeithistorisches Dokument und Abbild des präzedenzlosen Geschehens.

Dank dafür den Autoren, Dank der anschwellenden Zahl an aufmerksamen, prägnanten und couragierten Texten, Dank für unermüdliches Engagement und großzügige wirtschaftliche Unterstützung durch zahllose Menschen, Dank für unbeirrten Aufklärungswillen und charakterfestes Einstehen, Dank für das unerschütterliche Erinnern an die aus Gräuel und Asche allen menschlichen Versagens dieser Nation erwachsene Richtschnur des Grundgesetzes.

Ein weiteres Jahr ist angebrochen, in dem diese Richtschnur, der ethische Leitfaden des gesellschaftlichen Zusammenhalts, von der politischen Klasse ungeniert zur Disposition gestellt wird, und die Akteure, in ihrer Gier zu Macht und Machterhalt, tief in ihrem unmoralischen Geflecht verstrickt bleiben. Die wachsend ungläubige Gesellschaft schwankt ins dritte Jahr und ist doch noch nicht in der Lage die Fäden ihres Nessusgewands von immer neuen und groteskeren Verordnungen zu entwirren und abzuschütteln. Das Staccato staatsmedialer Propaganda versucht hartnäckig den Blick auf das Cui bono? zu verschleiern, und wer die Fäden gesponnen und wer sie gewoben hat: Gesundheitsindustrie, Pharmaindustrie und das inzwischen alles beherrschende Großkapital philantrop sich kleidender Stiftungen.

Es ist also nicht die Stunde innezuhalten, wir stehen mit unserer Leidenschaft und Engagement erst am Anfang.

Das Redaktionsteam
1bis19.de – Magazin für demokratische Kultur

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